Die Geschichte eines schönen Mädchens
Originaltitel: The story of a beautiful girl
Autor: Rachel Simon
Verlag: Aufbau Verlag
Seiten: 415
Preis: 17,99 €
Band: Einzelband
Klappentext
Verstecken sie mein Kind, bitte.
Eigentlich hat Martha, eine ehemalige Lehrerin, mit dem
Leben abgeschlossen. Bis zu dem Tag, als eine junge Frau und ein Mann auf der
Veranda ihres abgelegenen Hauses stehen. Die beiden sind aus einer Anstalt
geflohen. Bevor sie wieder eingefangen werden, gelingt es ihnen, etwas bei der
alten Frau verstecken: ein Baby, das gerade einen Tag alt ist.
Ein wunderbarer, anrührender Roman: Eine junge Frau muss ihr
Kind zurücklassen – und hört nicht auf, es zu suchen und auf ein Wiedersehen zu
hoffen.
Cover
Gefällt mir sehr gut. Ich gehe mal davon aus, dass es
Marthas Farm ist, deswegen passt es auch gut zu dem Buch. Bei dem Mädchen bin
ich mir nicht sicher, ob es Lynnie darrstellen soll oder ihre Tochter. Die
Schriftarten des Titels sind sehr gut gewählt, so mache ich das auch öfters.
Und das Rot natürlich… meine Lieblingsfarbe.
Das Originalcover mag ich jetzt nicht so sehr, schwarz und
weiß sind nicht meine Farben. Außerdem sieht der Kopf des Mädchens (Lynnie oder
Julia?) recht edel aus, das passt nicht so richtig zu dem Buch.
Handlung & Meinung
Die siebzigjährige Witwe Martha lebt einsam in ihrer alten
Farm – bis Lynnie und Homan, die aus einer Anstalt geflohen sind, bei ihr
auftauchen. Sie verstecken ein Neugeborenes bei ihr und Martha verspricht, sich
darum zu kümmern. Dann tauchen die Wächter der Anstalt auf und fangen Lynnie
wieder ein, während Homan flüchten kann. Martha vermutet ja schon, dass Homan
nicht der Vater des Mädchens ist. Bis kurz vor Schluss wird man mit der
Vater-Frage auf die Folter gespannt.
Aus Lynnies Kapiteln bekommt man einen Einblick in die
Verhältnisse der „Schule“. Wirklich grausam, wurde sich da wenigstens ein
bisschen um die Insassen gekümmert? Was wäre, wenn es keine Leute wie Kate
gäbe? Das ist jetzt nicht mein Themengebiet, hoffentlich gab es zu der Zeit der
solche Probleme mit den Anstalten.
Bei Martha erlebt man mit, wie sich das kleine Mädchen, das
später auf den Namen Julia hört, weiterentwickelt. Schade nur, dass immer so
große Sprünge dazwischen sind. Ich hätte gerne Julia noch mit sechs bis zehn
Jahren mitverfolgt.
Homans Kapitel waren immer anders. Er war ständig an neuen
Orten, ist mit anderen Personen zusammenstoßen und hat sich trotz seiner
Taubheit durch das Leben gebracht. Bewundernswert.
Wie sich schließlich das Ende ergibt, hätte ich ehrlich gesagt
erwartet. Aber es ist nicht Hollywood mäßig, eher ein extremer Zufall. Und
immerhin kann man sich den Rest selber denken.
Was an der Geschichte sehr bemerkenswert war, sind Homans
und Lynnies Entwicklungen. Und die Moral, die sich wie ein roter Faden durch
das Buch zieht: Verlier‘ niemals die Hoffnung.
Charaktere
Martha ist die Person, in die ich mich am wenigsten
hineinversetzen konnte. Sie hat anfangs zu oft an ihren verstorbenen Mann Earl
gedacht und erschien mir das ganze Buch über recht blass.
Homans Kapitel waren oft am schwersten zu lesen, da er eben
nur durch seine Augen „hört“. Am Anfang dachte ich, er ist der Typ Mann, der
nur in Erinnerungen schwelgt, aber das hat sich ja dann gelegt. Homan scheint
gerne Menschen um sich zu haben, aber er ist auch leicht zu beeinflussen.
Lynnie ist meine Lieblingsperson. Sie ist eine richtige
Kämpferin und scheint immer mehr wissen zu wollen. Und sie hat immer einen
Hintergrundgedanken: „Buddy“ und ihre Tochter wiederzufinden.
Und nicht zu vergessen: Sam. Mein zweiter
Lieblingscharakter, auch wenn er erst später auftaucht. Bei seinen Stellen
musste ich zwei Mal heulen.
Schreibstil
Grandios. So viele Emotionen, die von der Autorin in das
Buch eingebracht wurden. Auch wenn es, wie schon gesagt, nicht so mein Gebiet
ist, hat es mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.
Fazit
Ich weiß nicht warum, aber ich wollte anfangs nur 4 Punkte
vergeben. Das kann ich mir selbst nicht erklären, denn die ganze Geschichte war
wirklich fantastisch. Sehr berührend und sie regt teilweise auch zum Nachdenken
an. Volle Punktzahl.
Vielen Dank an LOVELYBOOKS und den Aufbau Verlag für das
Rezensionsexemplar!
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